Die Herrlichkeit Christi
Die Finsternis vergeht, und das wahre Licht scheint schon.
1. Johannes 2, 8b
Heilige Dreikönige
„Rachn“ und Haussegnung
Bis zum 6. Jänner ziehen die „Heiligen drei Könige“ durch das Land. Bei diesem alten Brauch gehen Buben und Mädchen als Sternsinger von Haus zu Haus, bringen den Menschen die Weihnachtsbotschaft von der Geburt Jesu und Friedens- und Segenswünsche für das neue Jahr.
Gleichzeitig sammeln die Sternsinger für Menschen in der „Dritten Welt“.
Das Sternsinger segnen schließt auch an das Brauchtum der Raunächte an. Am Vortag der heiligen Dreikönige weiht man Salz, die Kreide und das Wasser.
Am Vorabend des Dreikönigtages werden die Häuser und Ställe beräuchert und gesegnet. Die Haus- und Stalltüren werden mit den Buchstaben C. M. B. und der Jahreszahl mit der geweihten Kreide bezeichnet. Das C+M+B wird dabei entweder als die Anfangsbuchstaben der Namen Caspar, Melchior und Balthasar gedeutet, öfter aber als Segensbitte:
Christus Mansionem Benedicat („Christus segne dieses Haus“).
Die Hausinschrift an Tür und Türstock geht auf alte Bräuche um Schutz und Eigentum zurück. Für das Rachn braucht man natürlich auch ein entsprechendes Werkzeug – das „Rachpfandl“ oder Rauchfass. Da kommt dann aus dem Holzofen ausreichend heiße Glut, Wacholder und Weihrauch hinein – extrem wohlriechender Rauch entsteht.
Die ganze Familie oder ein Teil der Familie geht dann mit dem Pfandl in jeden Raum des Hauses, in den Hof und natürlich in den Stall (sofern vorhanden). Dazu betet man.
Rauchen gehen ist ein sehr schöner Brauch.
An diesem Abend darf man die Stalltür nach dem Räuchern nicht mehr öffnen. In der Nacht vom 5. auf den 6. Jänner sollen auch die Tiere reden. In den folgenden Tagen werden mit dem heiligen Dreikönigswasser auch die Weinberge und Felder besprengt. Das Salz gibt man dem Vieh vor der Auffahrt auf die Alm und bei der Rückkehr.
Im Namen + des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wie das Morgenrot ist mein Gott zu jeder Zeit. Wie das Morgenrot, das den Menschen die Zärtlichkeit des Vaters kündet, so ist mein Gott. Der Gott des Morgens und des Abends, der Gott des Jahres und der Jahrhunderte. Gott ist das Morgenrot Des Lebens.
Lied EG 70
Wie schön leuchtet der Morgenstern …
Psalm 72 mit Leitvers
Die Finsternis vergeht, und das wahre Licht scheint jetzt.
Gott, gib dein Recht dem König und deine Gerechtigkeit dem Königssohn,
dass er dein Volk richte in Gerechtigkeit und deine Elenden nach dem Recht
Lass die Berge Frieden bringen für das Volk Und die Hügel Gerechtigkeit.
Die Könige von Tarsis und auf den Inseln sollen Geschenke bringen, die Könige aus Saba und Seba sollen Gaben senden.
Alle Könige sollen vor ihm niederfallen und alle Völker ihm dienen.
Denn er wird den Armen erretten, der um Hilfe schreit, und den Elenden, der keinen Helfer hat.
Und durch ihn sollen gesegnet sein alle Völker, und sie werden ihn preisen.
Gelobt sei Gott der Herr, der Gott Israels, der allein Wunder tut!
Gelobt sei sein herrlicher Name ewiglich, und alle Lande sollen seiner Ehre voll werden!
Die Finsternis vergeht, und das wahre Licht scheint jetzt.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.
Die Finsternis vergeht, und das wahre Licht scheint jetzt.
Kollektengebet
Allmächtiger Gott und Vater, dein Sohn ist das Licht der Welt.
Wir bitten dich: Erfülle die ganze Erde mit dem Glanz, der von ihm ausgeht, damit alle Menschen deine Güte erfahren und deine Herrlichkeit preisen. Durch ihn, Jesus Christus, unsern Herrn,
Amen.
Halleluja
Lobet den Herrn, alle Heiden! Preist ihn, alle Völker!
Halleluja
Evangelium bei Matthäus im 2. Kapitel
Da Jesus geboren war zu Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, ihn anzubeten.
Als das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem, und er ließ zusammenkommen alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erforschte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte.
Und sie sagten ihm: Zu Bethlehem in Judäa; denn so steht geschrieben durch den Propheten (Mi 5,1): »Und du, Bethlehem im Lande Juda, bist mitnichten die kleinste unter den Fürsten Judas; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll.«
Da rief Herodes die Weisen heimlich zu sich und erkundete genau von ihnen, wann der Stern erschienen wäre, und schickte sie nach Bethlehem und sprach: Zieht hin und forscht fleißig nach dem Kindlein; und wenn ihr’s findet, so sagt mir’s wieder, dass auch ich komme und es anbete. Als sie nun den König gehört hatten, zogen sie hin.
Und siehe, der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, ging vor ihnen her, bis er über dem Ort stand, wo das Kindlein war. Da sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut und gingen in das Haus und sahen das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe.
Und da ihnen im Traum befohlen wurde, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem andern Weg wieder in ihr Land.
Neue Figuren werden am heutigen Tag zur Krippe gestellt: die heiligen drei Könige. Dabei steht in der Bibel nichts davon, dass es drei waren, es steht auch nichts von Königen darin. Das griechische Wort „magoi“ bedeutet schlicht und einfach: es waren sternkundige Männer. Keine Astrologen und Zukunftsdeuter im heutigen Sinn. Man dachte sich damals, dass mit der Geburt eines neuen Menschen ein neuer Stern aufgeht und es gab eine Prophezeiung von einem neuen, großen und rettenden König, der geboren werden sollte. Und da zu dieser Zeit eine große Gestirnkonstellation zwischen Jupiter und Saturn am Himmel sichtbar war, war die Sache für die sternkundigen Männer klar.
Aber so klar war es ja auch wieder nicht. Wer hat denn von ihnen verlangt, dass sie aufbrechen sollten, sie hätten ja auch abwarten können. Und ihr Weg war nicht einfach. Es ist nicht leicht, einem Stern nachzugehen, den man nicht immer vor Augen haben kann, einem Stern, der manchmal verdeckt ist von den Wolken. Es ist nicht leicht, einem Stern nachzugehen, der oben weit weg am Himmel leuchtet, während die Füße schmerzen und der Weg beschwerlich ist. Was sie suchten?
Einen Erlöser. Wahrscheinlich lebten diese Magier nicht in Not; aber ist nicht im Leben eines jeden Menschen so vieles erlösungsbedürftig? Gibt es nicht viele versteckte Nöte in unserem Leben? Wir sind hineingebunden in eine Zeit, in der es nicht immer leicht ist als gläubiger Mensch zu leben. Wir gehen durch unser Leben mit unseren vielfachen Beschwerden und Ängsten und mit einem Bündel voll von Sorgen. Und wer ein wenig nachdenklich ist, der fragt auch immer wieder:
„Was hat das alles für einen Sinn?“ Wie verhalte ich mich dem Angebot Gottes gegenüber, das nicht weniger darstellt als die Verheißung einer Erlösung auch meines persönlichen Lebens? Es gibt die Haltung des Abwartens und es gibt auch die Haltung des Suchens und des Anklopfens. Es ist eben doch zu wenig, den Stern nur anzuschauen, wir müssen ihm nachgehen.
Wer dem Stern folgt, der wagt allerdings den Sprung ins Ungewisse. Aber er wagt den Sprung im Vertrauen auf Gott, der wie ein Vater uns seine Hand hinreicht, um uns aufzufangen. Vielleicht ist hier beschrieben, was Kirche ist: Weggemeinschaft auf Christus hin, damit wir einander stützen und helfen auf diesem Weg, Weggemeinschaft durch alle Dunkelheiten und Fragen hindurch, die uns unsere zerrissene Welt stellt.
Von solchen Menschen, die miteinander unterwegs sind, läßt sich Gott finden.
Die Sterndeuter kommen an. Sie finden das Ziel zu dem sie unterwegs waren. Aber sie haben sich etwas anderes erwartet. Sie suchten den neugeborenen König und sie fanden ein Kind, das Kind einer armen Familie. Die Sterndeuter kommen zu Jesus und bringen ihm ihre Geschenke. Sie knien nieder und beten ihn an. Sie bringen keine Bitten mit. Sie haben ihn gefunden, und das reicht ihnen. Dann kehrten die Weisen in ihre Heimat zurück. Auf einem anderen Weg. Dürfen wir sagen: als anders Gewordene? Sie müssen zurück ihn ihren Alltag, in ihr Leben. Die Erfahrungen von Gottes Nähe sind vorübergehend. Wir können sie nicht ständig haben.
Aber wir dürfen darauf vertrauen, dass er bei uns bleibt, auch wenn wir das nicht immer spüren. Die Begegnung mit ihm ändert uns. Doch diese Änderung, diese Erfahrung muß wieder durch die Dunkelheit unseres Lebens hindurch, bis wir ihn endgültig finden im Licht seiner Herrlichkeit. .
Amen.
Das Apostolische Glaubensbekenntnis
L: Rühmen und preisen wir Gott mit dem Lob unserer Lippen undbekennen wir unseren Glauben:
Ich glaube an Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.
Lied EG 66.1-4
Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude …
Fürbitten
Großer Gott, du bist das Licht der Welt. Wir aber wandern im Dunkeln. Sag uns ein Wort, das uns den Weg leuchtet, den wir gehen können.
In Frieden lasst uns beten:
Guter Gott, dein Licht vertreibt die Finsternis. Wir aber sind besorgt. Lass es hell in uns werden, damit wir mutig das beginnen, was uns aufgetragen ist.
Gnädiger Gott, du lässt es strahlen über uns. Wir aber haben einen engen Blick. Lass uns sehen, staunen über das, was du uns schenkst.
Als Menschen in deinem Licht denken wir an all die, die es schwer haben in diesen Tagen:
Die krank sind oder im Sterben liegen. Die sich um Angehörige kümmern und sorgen. Die ihre Kinder großziehen. Die einsam sind. Die in Ängsten gefangen sind. Die im Streit leben. Die kämpfen müssen für ihren Lebensunterhalt. Die Verantwortung tragen und Entscheidungen fällen müssen.
Lass uns Menschen sein, die dein Licht empfangen haben, um sich daran zu freuen, um es weitergeben, hinauszutragen in unsere dunkle, schöne Welt.
Großer Gott, du bist das Licht der Welt. Dein Licht vertreibt die Finsternis. Du lässt es strahlen über uns.
Amen
Stille für das persönliche Gebetsanliegen
Vater unser Wir heißen Gottes Kinder; wir sind Gottes Kinder; in diesem Vertrauen beten wir:
Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Herr, die sich auf Dich eingelassen haben, waren unterwegs, unterwegs wie Abraham, der auf dem Weg war mit Dir in das Land, das Du ihm zeigen würdest. Abraham war bereit, sich Dir anzuvertrauen: Herr, hilf auch mir. Herr, die sich auf Dich eingelassen haben, waren unterwegs, vieles haben sie zunächst nicht verstanden, wie Maria, was sie aber nicht verstand, bewahrte und bewegte sie in ihrem Herzen. Auch das zunächst Nichtverständliche bewegte sie, weil es von Dir kam.
Herr, hilf auch mir. Ich möchte unterwegs sein zu Dir. Es segne und behüte uns Gott, der Allmächtige und Barmherzige,
+ Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Amen.
O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Welt ging verloren, Christ ist geboren:
Freue, freue dich, o Christenheit!
O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Christ ist erschienen, uns zu versühnen:
Freue, freue dich, o Christenheit!
O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Himmlische Heere jauchzen Dir Ehre:
Freue, freue dich, o Christenheit!
Quellen: velkd.de, evangelische-liturgie.de, reformiert-info.de – G Gebete für Gottesdienste – Evangelisch-reformierte Kirche, ev Evangelisches Tagzeitenbuch“) Segen. (aus „Auszeit für die Seele 2015