Ewigkeitssonntag – Die ewige Stadt
Wochenspruch
(Laßt eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen. Lk 12, 35)
Kernaussage
„Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen“. Diese gewaltige Vision aus dem letzten Buch der Bibel prägt den letzten Sonntag des Kirchenjahres. Der Blick geht hinaus über die Zeit hin zu Gottes Ewigkeit. Vorspruch Laßt uns Gott, dem Vater, Lob und Dank sagen. Laßt uns ihn bitten: Er gewähre an diesem Tage uns Frieden und Freude durch die Kraft der Auferstehung des Herrn, dass wir uns freuen der Tat des Erlösers vom ersten Morgenlied bis zur Ruhe der Nacht
Lied EG 452.1-2+5 Er weckt mich alle Morgen, er weckt mir selbst das Herz …
Wochenpsalm 126 mit Leitvers
Die Erlösten des Herrn werden wiederkommen
und gen Zion kommen mit Jauchzen,
ewige Freude wird über ihrem Haupte sein.
Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird,
so werden wir sein wie die Träumenden.
…Dann wird unser Mund voll Lachens
…und unsre Zunge voll Rühmens sein.
Da wird man sagen unter den Völkern:
Der Herr hat Großes an ihnen getan!
…Der Herr hat Großes an uns getan;
…des sind wir fröhlich.
Herr, bringe zurück unsre Gefangenen,
wie du die Bäche wiederbringst im Südland.
…Die mit Tränen säen,
…werden mit Freuden ernten.
Sie gehen hin und weinen
und tragen guten Samen
…und kommen mit Freuden
…und bringen ihre Garben.
Die Erlösten des Herrn werden wiederkommen
und gen Zion kommen mit Jauchzen,
ewige Freude wird über ihrem Haupte sein.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist
wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit
und in Ewigkeit. Amen
Die Erlösten des Herrn werden wiederkommen
und gen Zion kommen mit Jauchzen,
ewige Freude wird über ihrem Haupte sein.
Gebet
Gott der Hoffnung,zu Dir kommen wir mit der Trauer um unsere Toten. Schenke uns die Gewissheit, dass sie in deinem Frieden geborgen sind. Richte unserer Blicke über die Gräber hinaus und laß uns getröstet ausschauen nach der Zukunft unseres Herrn Jesus Christus, er lebt mit Dir und dem Heiligen Geist und schenkt Leben in Ewigkeit. Amen.
Halleluja.
Du tust mir kund den Weg zum Leben: Vor dir ist Freude die Fülle und Wonne zu deiner Rechten ewiglich.
Halleluja.
Evangelium bei Matthäus im 25. Kapitel
Von den klugen und törichten Jungfrauen
Dann wird das Himmelreich gleichen zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und gingen hinaus, dem Bräutigam entgegen. Aber fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug. Die törichten nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit. Die klugen aber nahmen Öl mit in ihren Gefäßen, samt ihren Lampen. Als nun der Bräutigam lange ausblieb, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein. Um Mitternacht aber erhob sich lautes Rufen: Siehe, der Bräutigam kommt! Geht hinaus, ihm entgegen! Da standen diese Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen fertig. Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, denn unsre Lampen verlöschen. Da antworteten die klugen und sprachen: Nein, sonst würde es für uns und euch nicht genug sein; geht aber zu den Händlern und kauft für euch selbst. Und als sie hingingen zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür wurde verschlossen. Später kamen auch die andern Jungfrauen und sprachen: Herr, Herr, tu uns auf! Er antwortete aber und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht. Darum wachet! Denn ihr wisst weder Tag noch Stunde.
Wochenlied EG 147.1-3 Wachet auf, ruft uns die Stimme …
Ein neuer Himmel, eine neue Erde
Oft träume ich von einer Welt ohne Leiden und Schmerz, ohne Trennung und Tränen, eine Welt, in welcher der Tod seinen Schrecken verliert.
Ein neuer Himmel und eine neue Erde, Gott, der mitten unter den Menschen wohnt – in den schönsten Bildern beschreibt die Bibel das Ende der Zeit. Eine Utopie? Ja, aber wer sie glaubt, wird selig. Denn sie hat schon jetzt verändernde Kraft. Die Verheißung dieser neuen Zeit lässt uns heute schon ausschauen nach ihr, wie die Jungfrauen nach dem Bräutigam, der das Fest eröffnet. In der Hoffnung darauf, dass Gott wahr macht, was er verspricht – auch gegen das Leid und den Tod
Das neue Jerusalem Lesung aus der Offenbarung des Johannes im 21. Kapitel:
Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss! Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. Wer überwindet, der wird dies ererben, und ich werde sein Gott sein und er wird mein Sohn sein.
Gedanken
FÜR DIE TOTEN BETEN
Manche fragen mich:
Darf man für die Toten beten?
Ich wüsste nicht was uns hindern sollte.
Sie sind ja nicht tot, sondern leben.
Gott sagt Jesus, ist nicht ein Gott von Toten,
sondern von Lebendigen. Hier wie drüben.
Wenn uns das Gebet mit Menschen verbinden darf,
die am anderen Ende der Erde sind,
dann doch auch mit denen, die sie verlassen haben.
Sie empfangen, was wir ihnen senden,
auf dem Weg über die Güte Gottes, die sie auch dort geleitet.
Wir sind nun einmal Wesen zwischen zwei Welten.
Wir gehören nicht ganz in diese Welt
und doch auch noch nicht in die andere. Aber dazwischen können sich Blüten öffnen mit einem Leuchten,
das beiden Welten angehört. Wo unsere Lieben sind, ist derselbe Gott,
dem wir auch hier vertrauen.
Und in seiner Hand wissen wir uns selbst und sie,
von denen wir hier noch getrennt sind.
Jörg Zink
Stille
Ein nachapostolisches Bekenntnis
(von Kurt Marti)
Mit seinen Worten bekennen wir unseren Glauben
ich glaube an Gott
der liebe ist
den Schöpfer des Himmels und der Erde
ich glaube an Jesus
sein menschgewordenes Wort
den Messias der bedrängten und unterdrückten
der das Reich Gottes verkündet hat
und gekreuzigt wurde deswegen
ausgeliefert wie wir der Vernichtung des Todes
aber am dritten tag auferstanden
um weiterzuwirken für unsere Befreiung
bis dass Gott alles in allem sein wird
ich glaube an den heiligen geist der uns zu Mitstreitern des auferstandenen macht
zu Brüdern und Schwestern derer
die für Gerechtigkeit kämpfen und leiden
ich glaube an die Gemeinschaft der weltweiten Kirche
an die Vergebung der Sünden
an den frieden auf erden für den zu arbeiten sinn hat
und an die Erfüllung des Lebens
über unser leben hinaus
EG 641 Meine Hoffnung und meine Freude …
Fürbittengebet
Ewiger Gott, Herr der Zeiten: Wie denken zurück an Menschen, die einmal zu unserem Leben gehörten, und nicht mehr sind. Die Liebe, die uns immer noch verbindet, lässt uns schmerzhaft spüren, wie sehr sie uns fehlen. Das Unabgeschlossene in der Beziehung zu ihnen sucht uns oft in Gedanken heim, und manche von uns können den Blick nicht lösen von dem, was einmal war. Gott, du weißt, was wir an diesem Tag empfinden und richtest unseren Blick auf dich: In deinem Herzen bewahrst du alle Lebensgeschichten und versprichst Zukunft befreit von den Schatten unserer Gegenwart. Mitten im Dunkel von Trauer und Schuld leuchtet das Licht deines Erbarmens. Lass es uns sehen und verbreite es durch unser Glauben, Hoffen und Lieben. Komm uns entgegen! Wir warten auf dich!
Stille für das persönliche Gebetsanliegen
Vater unser
Wir heißen Gottes Kinder;
wir sind Gottes Kinder;
in diesem Vertrauen beten wir:
Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Schlussgebet
Noch bevor wir dich suchen, bist du bei uns. Bevor wir deinen Namen kennen, bist du schon unser Gott. Öffne unser Herz für das Geheimnis, in das wir aufgenommen sind: Das du uns zuerst geliebt hast, und dass wir glücklich sein dürfen mit dir. Nicht, weil wir gut sind, dürfen wir uns dir nähern, sondern weil du Gott bist. Amen.
Sendungslied EG 150.1-2+6-7 Jerusalem, du hochgebaute Stadt, wollt Gott ich wär in dir! …
Segensgebet
Der Gott des Lichtes und des Lebens
strahle leuchtend auf über uns. Er lasse uns spüren das Feuer der Liebe
und wärme unsere Herzen mit seiner Lebensglut,
damit wir erkennen seine Güte und seine Barmherzigkeit,
die überreich sind für jeden von uns. Er lasse uns aufstehen, wenn Leid unser Leben lähmt –
und lasse uns seine Stimme hören, wenn er ruft:
Ich will, dass du lebst. Das gewähre uns Gott,
der für uns Licht ist am Tag und in der Nacht:
+ der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Quellen: velkd.de, evangelische-liturgie.de, reformiert-info.de – Gebete,
Gebete für Gottesdienste – Evangelisch-reformierte Kirche, evangelisch.de
Evangelisches Tagzeitenbuch