(Singet dem Herrn ein neues Lied! Psalm 98, 1)
4. Sonntag nach Ostern – Die singende Gemeinde
Wochenspruch
Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder. (Psalm 98, 1)
Dankbrief an Mozart
Wie es mit der Musik dort steht, wo Sie sich jetzt befinden, ahne ich nur in Umrissen. Ich habe die Vermutung, die ich in dieser Hinsicht hege, einmal auf die Formulierung gebracht: Ich sei nicht schlechthin sicher, ob die Engel, wenn sie im Lobe Gottes begriffen sind, gerade Bach spielen – ich sei aber sicher, dass sie, wenn sie unter sich sind, Mozart spielen und dass ihnen dann doch auch der liebe Gott besonders gerne zuhört. (Karl Barth)
Kernaussage
Obwohl der Muttertag nicht aus religiösen Gründen eingeführt wurde, hat er zutiefst religiöse Wurzeln. Im Bild der Mütterlichkeit leuchtet der liebende Gott auf. Ein Gott, der uns immer wieder daran erinnert, wie wertvoll es ist anderen Menschen Anerkennung, Aufmerksamkeit und Zeichen der Liebe zu geben. Ein Gott, der uns Glaube, Liebe und Hoffnung schenkt.
Vorspruch
Laßt uns Gott, dem Vater, Lob und Dank sagen.
Laßt uns ihn bitten:
Er gewähre an diesem Tage uns Frieden und Freude
durch die Kraft der Auferstehung des Herrn,
daß wir uns freuen der Tat des Erlösers
vom ersten Morgenlied bis zur Ruhe der Nacht
Lied EG 450.1-5
Morgenglanz der Ewigkeit …
Wochenpsalm 98
Singet dem Herrn ein neues Lied,
denn er tut Wunder.
Er schafft Heil mit seiner Rechten
und mit seinem heiligen Arm.
Der Herr lässt sein Heil verkündigen;
vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar.
Er gedenkt an seine Gnade und Treue für das Haus Israel,
aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.
Jauchzet dem Herrn, alle Welt,
singet, rühmet und lobet!
Lobet den Herrn mit Harfen,
mit Harfen und mit Saitenspiel!
Mit Trompeten und Posaunen
jauchzet vor dem Herrn, dem König!
Das Meer brause und was darinnen ist,
der Erdkreis und die darauf wohnen.
Die Ströme sollen in die Hände klatschen,
und alle Berge seien fröhlich vor dem HERRN;
denn er kommt, das Erdreich zu richten.
Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit
und die Völker, wie es recht ist.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist
wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit
und in Ewigkeit. Amen
Gebet
»Barmherziger dreieiniger Gott!
Wir wenden uns in unserer Schwäche an Dich, unseren Halt.
Wir kommen mit all unserer Angst zu Dir.
Wir vertrauen Dir.
Denn nur Du allein bist unsere Hoffnung.
Wir legen die Krankheit und Not dieser Welt in Deine Hände. Schenke den Ärzten Weisheit, den Wissenschaftlern Verstand und den Helfenden Mitgefühl.
Bringe denen, die krank sind, Heilung.
Bewahre diejenigen, die Deinen Schutz am meisten benötigen. Gib denen Trost, die einen geliebten Menschen verloren haben. Nimm die Verstorbenen in Deine ewige Heimat auf.
Lass uns als Gemeinschaft fest zusammenstehen.
Vereinige uns in Deiner Liebe und nimm alle Angst aus unseren Herzen.
Herr Jesus, wir vertrauen auf Dich! Amen«.
Halleluja
Der Herr ist auferstanden,
er ist wahrhaftig auferstanden.
Halleluja.
Evangelium bei Lukas im 19. Kapitel
Als Jesus schon nahe am Abhang des Ölbergs war,
fing die ganze Menge der Jünger an,
mit Freuden Gott zu loben mit lauter Stimme
über alle Taten, die sie gesehen hatten,
und sprachen:
Gelobt sei, der da kommt, der König,
in dem Namen des Herrn!
Friede sei im Himmel und Ehre in der Höhe!
Und einige von den Pharisäern in der Menge sprachen zu ihm: Meister, weise doch deine Jünger zurecht!
Er antwortete und sprach: Ich sage euch:
Wenn diese schweigen werden,
so werden die Steine schreien.
Wochenlied EG 302.1-4
Du meine Seele singe …
Gedanken
„Gib mir ein kleines bisschen Sicherheit…“
Liebe Schwestern und Brüder!
„Gib mir ein kleines bisschen Sicherheit in einer Welt, in der nichts sicher scheint.“ Kein Wunsch steckt so tief in uns und
ist so beständig wie der Wunsch nach Sicherheit. Er ist so ursprünglich wie elementar. Wir kommen damit auf die Welt und behalten ihn unser Leben lang. Das Gefühl von Sicherheit ist ein Urbedürfnis und eine Grundvoraussetzung für das Leben überhaupt.
Er ist somit ein Grundgendanke für den heutigen Muttertag, an dem wir über Familie, Generationen, das Älterwerden und die Jungen, über Glück, Liebe und ein gelingendes Leben im Miteinander nachdenken.
Ich rede mit Absicht vom Gefühl der Sicherheit, jetzt in einer Zeit, wo wir erleben müssen, dass eigentlich nichts sicher ist:
Ob Kinder wohlbehalten groß werden, der gebuchte Urlaub tatsächlich stattfindet, das Geld trotz Risikoabschätzung wirklich in guten Händen ist, wir trotz Covid 19 gesund das Alter erleben werden …
das alles ist eben unsicher.
Wir schließen Verträge ab, installieren Virenschutzprogramme, haben Airbags im Auto und schnallen uns an und warten sehnsüchtig auf eine Impfung. Am Ende bleibt doch alles nur relativ und nicht planbar.
Vollkommene Sicherheit weder vorstellbar noch realisierbar, sie wird im Leben immer fragmentarisch bleiben. Das ist mit der Liebe und dem Frieden ähnlich. Auch davon ist „ein kleines bisschen“ manchmal schon sehr viel.
„Gib mir ein kleines bisschen Sicherheit in einer Welt, in der nichts sicher scheint“ – am heutigen Muttertag:
An einem Tag der uns innehalten lässt, wie wir Kindheit erlebt haben und jetzt das Älterwerden, wie wir Familie leben und die Zukunft sehen, für uns und auch für die jüngere Generation.
Liebe Schwestern und Brüder,
das Leben als Provisorium zu verstehen ist also keine grundsätzlich neue Erkenntnis, sondern ein Merkmal dieser Welt, seit es sie gibt.
„Gib mir ein kleines bisschen Sicherheit in einer Welt, in der nichts sicher scheint“ – ist schon ein Bedürfnis für Menschen in der Bibel. Von Abraham über Mose bis hin zu Jesus und Paulus begegnen wir dort Menschen, die alle Sicherheiten aufgeben und ihr altes Leben radikal hinter sich lassen. Denn über ihrem Leben steht immer die Zusage, dass Gott ihre Schritte begleitet. Es ist zwar immer ein Aufbruch ohne letzte Sicherheit, aber immer mit einem begründeten Vertrauen. Unser Gott ist eben ein mitgehender Gott. Er verharrt nicht auf der Stelle, sondern begleitet Menschen bei ihren Aufbrüchen und Veränderungen. Von Abraham und Mose bis hin zu Jesus und Paulus machen Menschen diese grundlegende Erfahrung:
Gott geht mit.
Gott bleibt bei uns, wohin wir auch gehen.
Gott bleibt der eine, so sehr wir uns auch verändern.
In ihm können wir Halt außerhalb von uns selbst finden, und das nenne ich Sicherheit. Ich wünsche uns die Kraft, das Geschick, den Mut und das Glück, unseren Weg durch s Leben zu gehen-unter der Zusage und dem Segen des mitgehenden Gottes, auf den wir vertrauen dürfen.
Und der Friede Gottes, der tröstender ist, als es menschliche Worte je vermögen, bewahre unsere Sinne und Herzen in Jesus Christus dem Gekreuzigtem und Auferstandenem Herrn. Amen.
Stille
Songtext von Silbermond
„Irgendwas Bleibt“
Sag mir, dass dieser Ort hier sicher is‘
Und alles Gute steht hier still
Und dass das Wort
Das du mir heute gibst
Morgen noch genauso gilt
Diese Welt ist schnell
Und hat verlernt
Beständig zu sein
Denn Versuchungen setzen ihre Frist
Doch bitte schwör
Dass wenn ich wiederkomm
Alles noch beim Alten ist
Gib mir ’n kleines bisschen Sicherheit
In einer Welt, in der nichts sicher scheint
Gib mir in dieser schnellen Zeit
Irgendwas das bleibt
Gib mir einfach nur ’n bisschen Halt
Und wieg mich einfach nur in Sicherheit
Hol mich aus dieser schnellen Zeit
Nimm mir ein bisschen Geschwindigkeit
Gib mir was
Irgendwas, das bleibt
Auch wenn die Welt den Verstand verliert
Das hier bleibt unberührt
Nichts passiert
Gib mir ’n kleines bisschen Sicherheit
In einer Welt in der nichts sicher scheint
Gib mir in dieser schnellen Zeit
Irgendwas das bleibt
Gib mir einfach nur ’n bisschen Halt
Und wieg mich einfach nur in Sicherheit
Hol mich aus dieser schnellen Zeit
Nimm mir ein bisschen Geschwindigkeit
Gib mir was
Irgendwas, das bleibt
Fürbitten
L: Gott, schenke mir Augenblicke des Einklangs –
mit mir, mit dir und der Welt um mich herum.
Solche Augenblicke tragen mich
durch die schweren Zeiten.
Lass mich ein Klangkörper deiner Liebe sein.
Lass deine Stimme durch mich hindurch strömen,
dass sie durch mich in der Welt hörbar wird.
Zu dir komme ich voll vertrauen und
bitten dich für mich, für uns und die ganze Welt:
Ich bringe dir die Menschen
die in Unfrieden leben und bitte dich:
um Frieden zwischen verfeindeten Völkern.
Frieden zwischen verfeindeten Parteien.
Frieden zwischen verfeindeten Nachbarn und Kollegen.
Frieden zwischen Brüdern und Schwestern,
Eltern und Kindern, Männern und Frauen.
Frieden zwischen uns Menschen und der Schöpfung.
Ich bringe dir die Menschen
die keine Freude haben,
weil sie krank sind und sich einsam fühlen,
weil sie durch Terror und Krieg jeden Tag neu um ihr Leben bangen müssen.
Stelle ihnen Menschen zur Seite,
die ihnen Trost schenken, der wirklich tröstet;
die ihnen Hilfe geben, die wirklich hilft.
Lass uns jeden Tag neu den Funken der Hoffnung entfachen, wo immer wir ihn finden können.
Gott, für uns alle, die wir getauft und somit Glieder
Jesu Christi sind, bitte ich dich.
Hilf uns, als deine sichtbare Kirche hier auf Erden,
dass wir tatkräftig anpacken und nicht nur große Reden schwingen.
Hilf uns Menschen zu sein, die auch im Kleinen helfen und da sind, wo sie gebraucht werden.
Schenke uns den Mut und die Kraft, uns immer wieder
neu auf den Weg zu unseren Mitmenschen zu machen.
Stille für das persönliche Gebetsanliegen
Vater unser
Wir heißen Gottes Kinder;
wir sind Gottes Kinder;
in diesem Vertrauen beten wir:
Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Sendungslied EG 395.1-3
Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr uns weist …
Segensgebet
Möge es in deinem Leben nie zu spät sein für Gottes Segen.
Möge sein Engel dich stets gerade rechtzeitig finden,
bevor du eine Dummheit machst.
Möge seine Hand dich stets dann sanft festhalten,
wenn du zu fallen drohst.
Möge sein Trost dich stets zart umhüllen wie eine Schutzschicht, wenn die Gezeiten auf dich einprasseln.
Möge seine Liebe dich stets begleiten wie ein treuer Hund,
der nie von deiner Seite weicht.
Möge seine Güte dir stets folgen wie dein Schatten,
der dir voraus- und nacheilt, wohin du auch gehst.
Möge es in deinem Leben nie zu spät sein für den einen Anruf, das eine „Ich liebe dich“, den Kuss, das Lachen.
Denn es wird nie zu spät sein für den Segen.
(Iris Haidvogel)
Es segne und behüte uns
Gott, der Allmächtige und Barmherzige,
+ der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.