Wien (epdÖ) –Mit einem Festgottesdienst in der Wiener Gustav-Adolf-Kirche wurde der neue evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka am Sonntagnachmittag, 13. Oktober, in sein Amt eingeführt.
Bei der Amtseinführung (v.l.): Beate Hoffmann, Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, der oberösterreichische Superintendent Gerold Lehner, Altbischof Michael Bünker, Pfarrerin Helene Lechner und Bischof Michael Chalupka. Foto: Simon Rainsborough
Vor zahlreichen Festgästen aus Kirchen, Politik und öffentlichem Leben ging Chalupka in seiner Predigt auf den Kampf gegen den Klimawandel und den Beitrag der Kirchen ein. In die Klimadebatte könnten Kirchen „Zuversicht und Verantwortung“ einbringen, bei der Verantwortung für den ökologischen Fußabdruck „wollen wir Vorreiter, nicht Nachzügler, sein“, sagte der neue Bischof.
Die Amtseinführung nahm Chalupkas Vorgänger, Michael Bünker vor, der im September in den Ruhestand getreten war. Grußworte an den neuen Bischof richteten Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein. Der 59-jährige Chalupka war im Mai von den Delegierten der Synode in das höchste Leitungsamt der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich gewählt worden.
Die Klimakrise bezeichnete Chalupka in seiner Predigt als den „aktuellen Ernstfall für das, was Gott grundsätzlich von seiner Kirche und für diese Welt will“. Dass Gott einen Bund mit den Menschen eingegangen sei, hebe diese nicht über die Schöpfung hinaus, „wir sind vielmehr Teil der Schöpfung“, verbunden mit allem. Im Bund Gottes zu leben bedeute für den Menschen daher eine besondere Verantwortung. Zugleich lasse ihn Gott mit dieser Verantwortung nicht alleine, denn Gott verspreche „ein Gott des Lebens zu sein, der den Kreislauf des Lebens achtet und bewahrt“.
Das Bischofsamt wirke „in der Kirche und für die Kirche, damit die Kirche in der Welt und für die Welt glaubwürdig und wirkungsvoll die Vision vom guten Leben für alle lebt“, sagte Chalupkas Vorgänger im Bischofsamt, Michael Bünker, bei der Amtseinführung. Bischöfinnen und Bischöfe, so Bünker, setzten sich ein für die Einheit, für die Weitergabe des Glaubens, gingen in der Bezeugung des Evangeliums voran und bewirkten, „dass Menschen sich gegenseitig helfen und unterstützen“. Symbolisch wurde der Wechsel mit der Überreichung des Amtskreuzes von Bünker an Chalupka vollzogen. Synodenpräsident Peter Krömer verlas die offizielle Bestellungsurkunde.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen hob in seinem Grußwort das verbindende Moment hervor, das Chalupka selbst nach seiner Wahl zum Bischof betont hatte: „Dieses Verbindende ist für uns alle unverzichtbar. Nur so bleiben wir eine Gemeinschaft. Das gilt gleichsam für Kirchen und Politik.“ Van der Bellen würdigte zudem die „starke Stimme“ der Evangelischen Kirche in Europa und sprach seine Zuversicht aus, dass Chalupka die „ökumenische, europäische und auch globale Dimension der Evangelischen Kirche weiterentwickeln“ werde. Michael Chalupka habe er als einen Menschen erlebt, der „klar, mutig und unmissverständlich für die Würde jedes einzelnen Menschen eintritt und dem ein geschwisterliches Miteinander wichtig ist“, sagte der Bundespräsident.