
„Prüft alles und behaltet das Gute!“, dazu ermuntert Paulus seine Glaubensgeschwister in der griechischen Hafenstadt Thessaloniki.
Er hatte diese Gemeinde bei einem kurzen Besuch gegründet. Es läuft nicht schlecht dort. Aber mit der Zeit macht sich bei manchen Glaubensmüdigkeit breit, manche verlieren die Hoffnung, es kommt auch mal zum Streit untereinander.
In diesem vielschichtigen Umfeld ermutigt Paulus zu einer großen inneren Freiheit. Einer Haltung, die weltoffen alles prüft und in Gelassenheit schaut, was lebensdienlich ist. Paulus traut den jungen Christinnen und Christen ein eigenständiges Urteil zu. Bei ihm bezieht sich das Wort auf die Frage, wie Menschen vom Glauben und von Gott sprechen. Hier gilt: Es gibt keine engherzigen Denk- und Sprechverbote.
Es darf eine große Weite geben, wenn wir als Christenmenschen von unserem Glauben reden. Auch heute braucht es eine Freiheit, Worte zu suchen, mit denen wir zeitgemäß vom Glauben reden können. Nur traditionelle Formeln zu wiederholen, überzeugt niemanden. Aber dazu gehört auch die eigenverantwortliche und gemeinsame Wachsamkeit. „Prüft!“ Am Zeugnis der Bibel, am Zeugnis von Christus. Wir brauchen geistige Wachsamkeit und einen aufgeklärten Glauben.
Wie kommen wir in einer Welt, in der uns mehr Möglichkeiten als je zuvor zur Verfügung stehen, zu Entscheidungen? Was dient dem Leben? Welchem inneren Kompass folgen wir? Christinnen und Christen finden Orientierung im Vertrauen auf Gottes Liebe, die in Jesus Christus sichtbar geworden ist. Jesus hat uns gepredigt und auch vorgelebt, wie wahrhaftiges menschliches Handeln geht.
An ihm und durch ihn können wir Orientierung finden. Entscheiden müssen wir gleichwohl selbst – in aller Freiheit, mit allem Risiko. Ohne Angst und in fröhlichem Gottvertrauen.
In diesem Vertrauen grüßt Sie/Euch
